Ein famoser Einstand von Eva-Maria Moosmann als Dirigentin des Musikverein Steinmauern
Als die Musikerinnen, Musiker und Dirigentin am Samstagabend des 11.5.2024 nach der dritten Zugabe unter stehenden Ovationen die Bühne verließen, war die Freude, der Stolz, aber auch die Erleichterung darüber, ein wirklich großartiges Konzert abgeliefert zu haben, unter allen Beteiligten spürbar. Denn die Vorgeschichte dieses Konzertabends war schon einigermaßen außergewöhnlich: das Orchester hatte sich Anfang des Jahres in der „dirigentenlosen Zeit“ selbst ein Konzertmotto gewählt und eine kleine Zahl von Musikern aus einer Unmenge an Möglichkeiten die Musikstücke ausgesucht, die ein abwechslungsreiches Konzertprogramm versprachen. Im Folgenden ließen vier Probedirigate von Dirigenten-Bewerbern Vizedirigent Karlheinz Boos kaum Zeit für das Einstudieren der Stücke. Als Eva-Maria Moosmann am 21. März ihre erste Probe als neu gewählte Dirigentin des MV Steinmauern leitete, war klar, dass die Realisierung des Konzertes in so kurzer Zeit jedem ein Höchstmaß an Probenfleiß und Eigeninitiative abverlangen würde.
Doch als sich am Samstagabend um 19:00 Uhr der Bühnenvorhang in der Festhalle zu den Klängen der „Disney-Hymne“ öffnete, galt es nur noch, mit viel Spielfreude den Funken der Begeisterung aufs Publikum überspringen zu lassen. So wurden die Zuhörer mit dem Medley „Aladdin“ auf einem fliegenden Teppich in den Zauber der arabischen Welt entführt, marschierten mit einer Elefantenherde und tanzten mit dem Bär Balu durch Moglis „Dschungelbuch“, tauchten in die Unterwasserwelt der Meerjungfrau „Arielle“ ein und schwangen sich bei „Tarzan“ nicht nur mit dem Titelhelden, sondern auch mit einer außer Rand und Band geratenen Affenbande (herrlich vertont und inszeniert), durch den Urwald Afrikas. Der tosende Applaus zur Pause zeigte, dass das Publikum die musikalische Reise durch die fantastischen Geschichten in vollen Zügen genoss. Zwischen den Musikstücken führte das Moderatorenteam Susanne Janz und Traugott Bruskowski das Publikum gekonnt und kurzweilig in die Geschichten ein, aus denen die Disney-Produzenten in einer perfekten Kombination aus Bildern und Musik weltberühmte Kinokassenschlager kreiert hatten. Nichts lag also näher, als mit einer von Andrea Götz passend zusammengestellten Bildpräsentation das „Kopfkino“ des Publikums zu beflügeln.
Völlig unverfroren wurden die Zuhörer nach der Pause in die zauberhafte Welt der „Eiskönigin“ entführt, ein Musikstück, das vor allem dem Holz (Querflöten, Klarinetten und Saxofone) Höchstleistung abverlangte. Aber auch alle anderen Musikstücke boten einzelnen Registern bzw. Musikern immer wieder Gelegenheit, in kurzen Passagen ihr Können zu zeigen, was stets mit einem Extraapplaus des Publikums honoriert wurde.
Nachdem die märchenhafte Geschichte über „Die Schöne und das Biest“ mit spritzigen und gefühlvollen Melodien „erzählt“ worden war, wurden die Zuhörer mit dem Medley „Encanto“ mit teils heißen Rhythmen in die verzauberte Welt einer kolumbianischen Familie entführt. Den krönenden Abschluss des Programms bildete der Soundtrack aus „Der König der Löwen“, der das Publikum die Entwicklung des Löwen Simba vom tollpatschigen Löwenkind (Ich will jetzt gleich König sein) und dem sorglosen Heranwachsenden (Hakuna Matata) bis hin zum verliebten Löwen (Can you feel the Love tonight) und verantwortungsbewussten König der Löwen (The Circle of Life) musikalisch miterleben ließ.
Der tosende Applaus von den gut 300 Gästen war der verdiente Lohn für Musiker und Dirigentin für die zwei zurückliegenden probenintensiven Monate und die Bestätigung dafür, ihre Zeit bestens investiert zu haben.
Zwei Zugaben hatten Orchester und Dirigentin für das überschwänglich applaudierende Publikum noch vorbereitet. Und da die Musikstücke „Ich bin bereit“ aus „Vaiana“ und „Jenseits des Meeres“ aus „Findet Nemo“ ebenso frenetisch gefeiert wurden, hatte Eva- Maria Moosmann noch eine besondere Dreingabe in Petto. Zunächst aber richtetet Sie das Wort an die Musikerinnen und Musiker, bei denen sie sich sichtlich bewegt für deren immenses Engagement, aber auch für deren Vertrauen in sie bedankte. Mit einem Augenzwinkern ging sie anschließend auf die „Brisanz“ ihrer schwäbischen Herkunft ein, wobei sie befand, dass Badener und Schwaben so unterschiedlich gar nicht sind. Musikalisch wurde der Beweis mit der gelungenen Kombination der Märsche „Im schönen Schwabenland“ und „Hochbadnerland“ erbracht, bei dem das Publikum ihre Begeisterung über einen gelungenen Konzertabend auch sängerisch zum Ausdruck brachte.
Die ausgelassene Stimmung fand ihre Fortsetzung in angeregten Gesprächen an der „Dschungelbar“ bis weit in die Nacht hinein.
Die Verwaltung des Musikvereins möchte sich bei allen bedanken, die zum Gelingen dieses tollen Konzertes beigetragen haben: den Musikerinnen und Musikern für ihren immensen Probenfleiß, Dirigentin Eva-Maria Moosmann für ihr unglaubliches Engagement, Rudi Buchholz für die Technik, Lara Potsch für die stimmige Dekoration und die Organisation der Bar und Rosetta Boos und Eva Kaupp mit ihrem Team für die schmackhaften Häppchen.
Ein ganz besonderer Dank aber gilt natürlich den Konzertbesuchern, die mit ihrem Kommen das Engagement des Musikvereins honoriert haben und mit dem Eintrittsgeld die Arbeit des Vereins, besonders im Jugendbereich, unterstützen.