Das Motto, unter das der Musikverein Steinmauern sein Konzert am Samstag, 10.5.2025, gestellt hatte, hielt, was es versprochen hatte: Musik, die in die Füße geht! Und das anspruchsvolle Programm bot den rund 250 Gästen eine breit gefächerte Auswahl unterschiedlichster „Tanzmusik“.

Mit dem temperamentvollen Eröffnungsstück „Tarantella“, einem traditionellen, italienischem Tanz, fand sich das Publikum auf einem Dorffest in Süditalien wieder, wirbelte bei „Russian Waltz“ im Dreivierteltagt zu heiter-melancholischen Klängen gedanklich durch die prunkvollen russischen Tanzsäle des 19. Jahrhunderts und wähnte sich beim feurigen „Espana Cani“, DEM Paso Doble schlechthin, in einer spanischen Stierkampfarena. Zwischen den Musikstücken vermittelte das Moderatorenteam Susanne Janz und Traugott Bruskowski dem Publikum gekonnt und kurzweilig Wissenswertes zu den Hintergründen und Entstehungsgeschichten der verschiedenen Tänze bzw. Musikstücke. Mit einem richtigen Kracher verabschiedeten sich Orchester und Dirigentin Eva-Maria Moosmann in die Pause: auch wenn der Titel „Swan Lake“ dies zunächst nicht erahnen lässt, ist J. Mortimers Bearbeitung für Blasorchester von Tschaikowskis Schwanensee mit seinen Tempowechseln, delikaten Melodien und schnellen Läufen eine echte Herausforderung, die die Akteure mit Bravour meisterten. Das Publikum bedankte sich mit tosendem Applaus.
Schaurig-schön wurden die Zuhörer nach der Pause mit dem Stück „Spectral Dances“ in die gruslige Welt tanzender Geister entführt, klangvoll in Szene gesetzt vor allem durch skurrilste Klänge vom Percussion-Team. Und auch das darauffolgende Stück „Dance with the Devil“ (Tanz mit dem Teufel) hatte das Potenzial, mit seinen mystischen Klängen dem Publikum zunächst einen Schauer über den Rücken zu jagen. Musikalisch erzählt wurde die Entwicklung eines von Teufelssagen geprägten Dorfes, das mit dem Bau einer Kirche zu einer starken Dorfgemeinschaft zusammenwächst, die es neben harter Arbeit auch zu feiern versteht. Die einzelnen Stadien dieser Entwicklung spiegelten sich natürlich musikalisch wider, teils durch extreme Taktwechsel, teils durch virtuose Rhythmen und verschmolzen schließlich im Finale zum musikalischen Höhepunkt.
Wer nun dachte, mit dem nächsten Stück „Macarena“ könne man sich zurücklehnen und relaxen, hatte nur zum Teil recht, denn die von Eva-Maria Moosmann ausgewählte Bearbeitung hatte es nicht nur rhythmisch sondern auch musikalisch in sich, vor allem durch die ständig wechselnden Tonarten. Dem großen Probenfleiß der Musikerinnen und Musikern war es zu verdanken, dass dieses Stück trotz seines Schwierigkeitsgrades dem Publikum dieses wunderschöne Gefühl der Leichtigkeit und Lebensfreude vermittelte, wie sein Original. Den Schlusspunkt im Programm setzte das Orchester mit den Highlights des Musicals „Tanz der Vampire“. Dieses Medley setzte einen fulminanten Schlusspunkt hinter ein Konzert, das seinen Zuhörern wahrlich nicht nur ein Highlight geboten hatte, was der tosende Applaus bewies. Dies war der verdiente Lohn für Musiker und Dirigentin für die zurückliegenden probenintensiven Monate und die Bestätigung dafür, ihre Zeit bestens investiert zu haben.
Zwei Zugaben hatten Orchester und Dirigentin für das überschwänglich applaudierende Publikum vorbereitet: die temporeiche, finnische „Leven Polkka“ und Jaques Offenbachs nicht minder spritzigen „Cancan“, die ebenso frenetisch gefeiert wurden. Dirigentin Moosmann, die seit gut einem Jahr die musikalische Leitung des Orchesters inne hat, bedankte sich beim Publikum für den immensen Zuspruch, und richtetet dann das Wort an die Musikerinnen und Musiker, um sich für deren immenses Engagement, aber auch für deren Vertrauen in sie bedankte. Besonders hob sie dabei die Integration der frisch dazugestoßenen Jungmusiker hervor, die keinen „Welpenschutz“ genießen konnten.
Den endgültigen Schlusspunkt wurde mit der Wiederholung des „Cancan“ gesetzt und als die Musikerinnen, Musiker und Dirigentin schließlich unter stehenden Ovationen die Bühne verließen, war die Freude und der Stolz darüber, ein wirklich großartiges Konzert abgeliefert zu haben, unter allen Beteiligten riesig.
Die ausgelassene Stimmung fand ihre Fortsetzung in angeregten Gesprächen an der Bar und unermüdlichen Tanz auf der freigeräumten Tanzfläche bis weit in die Nacht hinein.
Die Verwaltung des Musikvereins möchte sich bei allen bedanken, die zum Gelingen dieses tollen Konzertes beigetragen haben: den Musikerinnen und Musikern für ihren immensen Probenfleiß, Dirigentin Eva-Maria Moosmann für ihr unglaubliches Engagement, Rudi Buchholz und Reiner Nold für die Technik, Lara Potsch für die stimmige Dekoration und die Organisation der Bar und Rosetta Boos und Eva Kaupp mit ihrem Team für die schmackhaften Häppchen.
Ein ganz besonderer Dank aber gilt natürlich den Konzertbesuchern, die mit ihrem Kommen das Engagement des Musikvereins honoriert haben und mit dem Eintrittsgeld die Arbeit des Vereins, besonders im Jugendbereich, unterstützen.